Unsere Projekte

Im Osten Afghanistans, in Städten der ProvinzenNangahar, Laghman, Kunar, Khost und vielen Dörfern hoch oben in schwer zugänglichen Bergregionen, dort wo die Taliban zu Hause sind, haben wir 2002 angefangen, Schulen zu bauen. 

Inzwischen ist unser Werk gewachsen auf

  • 29 Schulen in 5 Provinzen
    • in denen wir ca 60.000 Schülerinnen und Schüler unterrichten
      und mehr als 1400 Lehrerinnen einen zukunftsträchtigen Beruf
    • ermöglichen
  • Schulkindergärten, in denen die Lehrerinnen ihre kleinen Kinder gut aufgehoben wissen
  • 1 Basis – Gesundheitsstation
  • 1 Mutter-Kind-Klinik
  • 10 Computer-Zentren – in enger Bindung an einzelne Schulen
  • 2 Waisenhäuser
  • 1 Solarwerkstatt für Jungen
  • 2 Berufsschulen für Mädchen, in denen sie u.a. eine Ausbildung zur Schneiderin machen können
  • Einrichten und Betreiben einer  Station für Frühgeborene am Zentralkrankenhaus in Jalalabad  
  • Erstellen, Drucken und kostenlose Verteilung an die Studenten der ost-afghanischen Universitäten von 60.000 Lehrbüchern (Landessprache Paschto)  in allen Medizinischen Fachgebieten, Landwirtschaft, Bautechnik 
  • Katastrophenhilfe bei Erdbeben 2005  und Jahrhundert- Flut 2010  in Nordpakistan (Bau von winterfesten Sheltern, Trinkwasseraufbereitung, Solarstromanlagen) 
  • Installation von 2.500 Solar-Kleinanlagen in Bergdörfern („Licht in die Dörfer“) 
  • Bau und Einrichtung von drei christlich-moslemischen Gemeinschaftsschulen für 6.000 Kinder in West-Pakistan
  • Deutsch –Afghanische Friedensuniversität, die am 4. Oktober 2014 eingeweiht wurde.

Schulen

Anfang 2002 eröffneten wir in Jalalabad unsere erste Grundschule und sicherten den neu aufgenommenen Schulbetrieb der Allaei-High-School, in der  täglich um die 6000 Schülerinnen einen fundierten Unterricht genießen. Seitdem kamen knapp 30 weitere Schulen in den Ostprovinzen dazu, davon viele als „Dorfschulen“ in der gebirgigen Gegend rund um Jalalabad. Jede dieser Schulen wurde und wird auf Wunsch afghanischer Gouverneure gebaut. Etliche kamen aus abgelegenene Dörfern nach Jalalabad gereist, wenn sie wussten Dr. Reinhard Erös verweilte gerade dort, um ihn um eine Schule auch für ihre Region zu bitten.

Am Anfang steht ein Treffen mit den Ältesten und Obersten der Region im Rahmen einer Shura (Versammlung). Mit ausführlichen Gesprächen beginnt die Planung. Ein Ort wird festgelegt, an dem feierlich in Anwesenheit von Gouverneuren, Ältesten und zukünftigen Schülern ein Schild aufgestellt wird, dass den Bau ankündigt.

Bald beginnen die Arbeiten nach Bauplänen afghanischer Architekten oder Bauleiter. Am Bau selbst geschieht das meiste in traditioneller Handarbeit. So verdienen viele Männer damit ihren Unterhalt. Es erweist sich stets wieder als logistische Meisterleistung, rechtzeitig alle Baumaterialien herbei zu schaffen. Der Transport von Steinen, Glas und Holz erfolgt über holprige Straßen und Wege.

Aber selbst hochgestapelte Stuhltransporte sind bisher immer gut angekommen. Sie sind eine Besonderheit für afghanische Schulen, sitzen dort doch – anders als in unseren Schulen – die Schülerinnen oft auf dem blanken Sandboden während des Unterrichts.

Nach drei bis sechs Monaten Bauzeit findet die feierliche Eröffnung einer Schule statt. Hier versammeln sich viele amtliche Würdenträger und natürlich Lehrerinnen und Schülerinnen und Schüler zu dem Festakt mit vielen Reden, der Enthüllung eines Steines, dessen Inschrift immer mit dem Satz aus den Hadith beginnt: „Die Tinte des Schülers ist heiliger als das Blut des Märtyrers“  und dem guten Brauch, dass jeder, der in besonderer Weise am Bau und Betrieb der Schule beteiligt ist, von einem langen Band ein Stück abschneidet. Mit diesem Bänderschneiden endet der formale Teil der Eröffnungsfeier und geht über in ein gemeinsames Festmahl für alle.

Täglich strömen aus allen Himmelsrichtungen die Schülerinnen und Schüler in die Schule. In der Regel werden in der Früh die Buben und am Nachmittag die Mädchen unterrichtet. Oft kommen zur „dritten Schicht“ am Abend noch Erwachsene, um Lesen und Schreiben zu lernen.